Wir müssen ein Wolfsmanagement einführen und eine Untergrenze für Wölfe nach französischem Vorbild festschreiben

Wir müssen einen Perspektivwechsel wagen und aufzeigen, dass ein vernünftiges Miteinander von Menschen und Wolf ein vernünftiges Management bedingt, um am Ende das zu erreichen, was erreicht werden soll: nämlich eine Koexistenz von Wölfen und Menschen in der Kulturlandschaft Niedersachsens. Die Tatsache, dass in Hetendorf im Landkreis Celle seit letztem Montag bereits zum zweiten Mal ein zwei Meter hoher Zaun mit anschließendem Riss von Weidetieren überwunden wurde, zeigt deutlich, dass die immer wieder geforderte wolfsabweisende Zäunung unserer Nutztiere nicht die alleinige Lösung der Probleme ist.

Schon gar nicht kann man mit Zäunen die Begegnung von Erholungsuchenden mit aggressiven Wölfen verhindern, wie sie in der letzten Woche im Bereich Burgdorf gemeldet wurde. Hier muss schnell und unbürokratisch gehandelt werden. Genau hier setzt das im Entschließungsantrag geforderte aktive Wolfsmanagement an. Für ein solches Management müsse auf Grundlage der beim Bundesumweltministerium eingeforderten Feststellung des “günstigen Erhaltungszustandes” eine Untergrenze für Wölfe nach französischem Vorbild festgeschrieben werden. Wenn wir nicht handeln und kein Wolfsmanagement einführen, dann handeln wir als Staat nicht verantwortungsvoll. Dazu gehört auch die Aufnahme des Wolfs im Jagdrecht und klare rechtliche Rahmenbedingungen für unsere Jagdausübungsberechtigten, um gezielt „Problemwölfe“ entnehmen zu können. Letztendlich geht es um mehr Normalität beim Umgang mit dem Wolf. Wenn wir hier in Niedersachsen in Koexistenz mit dem Wolf leben wollen, dann gehört dazu auch, dass wir den Wolfsbestand über eine gezielte Bejagung aktiv regulieren können.