Über den Jahresbericht zur Entwicklung der Feuerwehren

In Niedersachsen teilen sich die 126.000 Feuerwehrleute in 3242 Ortswehren auf, der Frauenanteil bei den Mitgliedern liegt bei 12,4 Prozent. Das sind im vergangenen Jahr zehn Ortswehren weniger gewesen als 2018, was daran liegt, dass in mehreren Fällen Ortswehren mit denen in Nachbardörfern fusioniert haben. Gegenüber dem Vorjahr hat es 2019 insgesamt 382 weniger Mitglieder der Feuerwehr gegeben. Noch zehrt das Land aber von der 2017 getroffenen Entscheidung, das Höchstalter für die Mitgliedschaft im aktiven Dienst von bisher 63 auf 67 Jahre anzuheben. Auf diese Weise hatte man den Mitgliederkreis schlagartig erweitern können. Das Innenministerium betont aber, dass dieser Schritt nicht allein für den zwischen 2017 und 2018 registrierten Anstieg der Mit-gliederzahl verantwortlich sei (124.669 auf 126.978). Auch die Werbekampagne hat Wir-kung gezeigt – und der Aufbau einer Kinderfeuerwehr, die erstmals 2012 geschaffen wurde und jetzt bereits, zusammen mit den Jugendfeuerwehren, 44.811 Mitglieder zählt. Mit sechs
Jahren kann man bei der Kinderfeuerwehr mitmachen, mit zehn Jahren wechselt man dann zur Jugendfeuerwehr, ab 16 folgt die Eingliederung in die normale Ortswehr. „Wenn wir bei Kindern die Begeisterung wecken, dann können wir dafür sorgen, dass die jungen Menschen der Feuerwehr treu bleiben“, sagt Boris Pistorius. Im späteren Alter sei es zunehmend schwieriger, neue Nachwuchskräfte zu gewinnen. In der Bilanz der Feuerwehr im Jahr 2019 gibt es einige Besonderheiten: Es gab zwölf Prozent weniger Einsätze, das liegt daran, dass die Feuerwehr zu weniger Stürmen und Starkregen-Alarmen (im Vergleich zu 2018) gerufen wurde. Insgesamt wurden 107.615 Einsätze registriert, davon 23.869 Brandeinsätze, 57.679 technische Hilfsdienste und 14.175 Rufe wegen Fehlalarmen. Die heißen Sommer der vergangenen Jahre machen sich bemerkbar – allein in den Jahren 2018 und 2019 hat es in Niedersachsen auf durchschnittlich 30 mal mehr Waldflächen gebrannt als zwischen 1991 und 2019. Die Feuerwehr soll künftig besser für Waldbrand-Einsätze ausgerüstet werden mit zusätzlichen Unimogs und Spezialfahrzeugen, die ausreichend Wassermengen aufnehmen und ausreichend lange Schläuche bereithalten können.