Regelmäßiger Austausch beim Handwerkerfrühstück

Wiedersehen macht Freude – unter diesem Motto stand das Treffen der Landtagsabgeordneten des Bezirks Nordostniedersachsen Karl-Ludwig von Danwitz, Sebastian Zinke, Gudrun Pieper (Heidekreis), Jörg Hillmer (Uelzen), Jörn Schepelmann (Celle) und Andrea Schröder-Ehlers (Lüneburg) mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide. Im Rahmen einer Bereisung der CDU Landtagsabgeordneten aus dem CDU Bezirksverband Nordostniedersachsen vor der Landtagswahl im Jahre 2017 war vereinbart worden, den Kontakt mit regelmäßigen Treffen zu pflegen, und so gab es Anknüpfungspunkte aus dem ersten Gesprächstermin ebenso wie einige neue Themen. Friedhelm Eggers lobte den „Schnellstart“ der neuen Landesregierung, die in kurzer Zeit schon viele Projekte angeschoben habe. Er wies die Abgeordneten auf sogenannte „Lehrermappen“ des Baugewerbeverbandes Niedersachsen hin, die Einblicke in Ausbildung und Arbeitsalltag von Handwerkern bieten und allen weiterführenden Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Gudrun Pieper regte an zu überprüfen, ob die Mappen auch tatsächlich im Unterricht genutzt würden. Es nütze nichts, gutes Material an der Hand zu haben, wenn die Lehrkräfte es nicht in ihren Unterricht integrierten. Karl-Ludwig von Danwitz ergänzte, dass die verpflichtende Berufsorientierung an allen Schulformen erste positive Effekte erziele. Das Ziel müsse sein, die Vorteile einer Ausbildung gegenüber einem Studium deutlicher hervorzuheben. In wenigen Jahren könne es gut sein, dass gut ausgebildete Handwerker mehr Geld verdienen als Akademiker. Das Thema Unterrichtsversorgung an berufsbildenden Schulen wurde ebenfalls angesprochen. „Hier schlägt der Fachkräftemangel im Handwerk voll durch“, so von Danwitz. Es sei schwierig, die Versorgung mit Lehrkräften sicherzustellen, über ein Programm für Quereinsteiger solle Abhilfe geschaffen werden. Positiv sei die Meisterprämie aufgenommen worden, vermeldete Dr. Rüdiger Jeske, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide. „Wer seinen Meister macht, der wird oft selbstständig und bildet dann auch selbst aus“, erläuterte Jeske die Auswirkungen der neuen Meisterprämie. Gudrun Pieper lobte die Meisterprämie ebenfalls, „sie sei aber nur der erste Schritt.“ Eine zusätzliche Gründungsprämie sei vereinbart worden, nur die Finanzierung sei noch offen. Große Einigkeit herrschte bei allen Beteiligten darüber, dass die Berufsschulen in der Fläche erhalten bleiben sollen. Eine weitere Spezialisierung solle nur in den Bereichen stattfinden, in denen zu wenige Auszubildende vorhanden seien. In der Praxis habe sich gezeigt, dass gerade jüngere Auszubildende aus den Angeboten vor Ort auswählten und längere Wege scheuten. Auch die Diskussion über eine Übernahme von Fahrtkosten würde daran nichts ändern, stattdessen sollte lieber ein breitgefächertes Angebot in den berufsbildenden Schulen vor Ort vorgehalten werden, so Dr. Jeske. Zwei Hinweise für die politische Arbeit bekamen die Abgeordneten mit nach Hannover. Zum einen wurden die hohen bürokratischen Hürden öffentlicher Ausschreibungen bemängelt, zum anderen die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Beides führe zu hohem, zusätzlichem Aufwand, den letztlich die Kunden über den Preis mitbezahlen müssten. Da sich alle Teilnehmer einig waren, dass der Austausch für alle Seiten wertvoll war, einigte man sich auf ein erneutes Wiedersehen, dann voraussichtlich in Lüneburg.